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Schweigende Massenmedien,
Schweigende Sozialwissenschaften



"Im Juni fragte mich mein Freund Vernon Jordan, ob ich mit ihm nach Baden-Baden zur Bilderberg-Konferenz reisen wolle, bei der sich alljährlich prominente amerikanische und europäische Führungskräfte aus Wirtschaft und Politik versammeln, um über aktuelle Fragen und den Zustand der transatlantischen Beziehungen zu sprechen. Ich (...) empfand die Gespräche mit den Europäern, darunter Gordon Brown, ein brillanter Angehöriger der schottischen Labour Party, der später zum ersten Finanzkanzler in Tony Blairs Kabinett wurde, sehr anregend."
(Clinton 2005: 555)

"Man brauchte (...) nicht jedes Jahr nach Amerika zu reisen, sofern man (...) an einigen der privaten internationalen Konferenzen teilnahm; mit Dankbarkeit erinnere ich mich an die alljährlichen so genannten Bilderberg-Konferenzen, die Bernhard, Prinz der Niederlande, organisierte und leitete." (Schmidt 1987: 267)

"The Truth is that Bilderberg is really an intensely interesting annual disussing group that debates issues of a significance to both Europeans and North America - wihout reaching consens." (Rockefeller 2002: 411)


Haben Sie schon einmal von diesen Bilderberg-Konferenzen gehört? Nein? Das haben viele Menschen nicht, da es bezüglich dieses Themas ein weltweiten medialen Blackout gibt. Diesem Blackout soll diese Homepage entgegenwirken. Sie entstand im Rahmen eines universitären Forschungsprojektes am soziologischen Institut der Westfälischen-Wilhelms Universität Münster. Im Sommersemester 2007 fand unter der Leitung von Professor Hans-Jürgen Krysmanski das Seminar "Wem gehört die Europäische Union? Strukturen und Akteure des Reichtums" statt. Die Basisliteratur für dieses Seminar bildete die gleichnamige Studie von Professor Krysmanki im Auftrag der Europaabgeordneten Sahra Wagenknecht. Es bildeten sich Arbeitsgruppen, welche sich im Folgenden mit speziellen Facetten der europäischen Eliten beschäftigten.

Diese Homepage soll zum einen dazu dienen dem Interessierten einen groben Überblick über die Thematik der Bilderberg-Konferenzen zu geben und anderseits denjenigen, die sich vertieft mit der Materie auseinander setzten wollen, Literaturverweise und Links bereit zu stellen um dieses bewerkstelligen zu können.

Einmal im Jahr Treffen sich für drei Tage mächtige Menschen aus Politik, Wirtschaft, Militär, Wissenschaft, Medien, der Zivilgesellschaft und aus Gewerkschaften polizeilich abgeschottet in wechselnden Luxushotel der westlichen Welt. Was auf diesen Treffen genau geschieht entzieht sich damit der Öffentlichkeit und jeder demokratischen Legitimation. Insbesondere da die großen Medien nicht über dieses Konferenzen berichten. Dieser Tatsache ist es geschuldet, dass diese Treffen den Nährboden für unzählige Verschwörungstheorien bilden, was zur Konsequenz hat, dass in diesem Kontext die Quellenwahl und die Kennzeichnung der Quellen eine besondere Bedeutung zu kommt. Neuerdings dringt das Thema Bilderberg-Konferenzen, wenn auch nur sehr gering, in die öffentlichen Medien und in die Wissenschaft ein, was es ermöglicht sie auf der Grundlage neuer Quellen besser als zuvor zu beleuchten.

Die Frage dabei ist, wie viel Einfluss informellen private Netzwerke der Reichen auf politische Entscheidungsprozesse, im nationalen, europäischen und globalen Handlungsrahmen ausüben. Die Wahrnehmungen der Menschen, die von den Bilderberg-Konferenzen wissen geht sehr stark auseinander. Auf der einen Seite ist die Rede von einer geheimen Weltregierung. Auf der anderen Seite von offenen Diskussionen zu verschiedenen Themen der Weltpolitik, welche politisch keine direkten Folgen haben. Dies sind die Extrema, welche den Diskurs kennzeichnen. Die Realität wird sich sicherlich irgendwo zwischen diesen Aussagen einpendeln. Eine zentrale Frage ist schlichtweg weshalb die Medien nicht über diese kleine Gruppe von einflussreichen Menschen berichten, welche sich seit nunmehr über 50 Jahren jedes Jahr zusammenfinden.  Insbesondere da Medienvertreter selbst den Konferenzen teilnehmen (aus Deutschland etwa  die Zeit und der Medientycoon Hubert Burda). Daran anschließend stellt sich die Frage wieso die Sozialwissenschaften sich über das Thema ausschweigen.
Eine Annährung an die Realität ist möglich! Dies kann geschehen indem mehr Informationen über die Thematik systematisch erschlossen werden.


Quellen

Clinton, Bill (2005): Mein Leben. Ullstein Verlag: Berlin.

Rockefeller, David (2002): Memoirs. Random House: New York.

Schmidt, Helmut (1987): Menschen und Mächte. Ullstein Verlag: Berlin.

 

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Projekt

Diese Hompage ist ein Teil des Forschungsprojektes "Wem gehört die EU?" am Institut für Soziologie der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster

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